Ralf . K u s m i e r z
2010-01-01 12:59:11 UTC
X-No-Archive: Yes
begin Thread
Moin und gutes Neues!
Sie lag da so rum (AN). Reduziert, nur 12 Euro. Mußte mit...
Ganz nett, das Spielzeug. Kontrast und Darstellung könnten auch besser
sein, aber naja...
Als erstes habe ich mal gezweifelt: 1000 hPa, und das über viele
Stunden konstant. Woher weiß die das, stimmt das überhaupt?
Wahrscheinlich zeigt die beim Einstellen immer 1000 hPa an und braucht
erst einmal eine Lernphase, um den Mittelwert des Luftdrucks zu finden
und dann daraus den "richtigen" zu finden, denn schließlich
interessiert doch der reduzierte Luftdruck, und messen kann die nur
den wahren, und der ist höhenabhängig, und schließlich weiß der Kasten
nicht, wie hoch er ist.
Allerdings war das Unsinn: Die Anleitung sagte dann nämlich, man müsse
die Höhe einstellen, also mißt die wirklich den wahren Luftdruck
absolut. Habe ich dann auf 20 m eingestellt (könnte ungefähr stimmen),
ergab die 1000 hPa. Aber so konstant?
*nachseh*:
<http://www.weser-kurier.de/Freizeit/Wetter.html?file=/wetterstationen/bremen/luftdruck_bremen.html>
Tatsächlich, (gestern) den ganzen Tag über konstant 998 hPa. 998,
nicht 1000? Höhe auf 0 m geändert - so, jetzt habe ich auch 998 hPa.
Ich denke, mit dem Fehler kann man leben. (Du meine Güte, die
barometrische Höhenstufe ist tatsächlich nur 8,3 m/hPa - daß der
Luftdruck so empfindlich auf die Höhe reagiert, hätte ich ja nicht
gedacht... Steht aber auch extra in der Anleitung, daß man die
Gebäudehöhe berücksichtigen soll.)
Was kann die denn noch alles? Was bedeuten die komischen Symbole? Ach
so: Sonnenaufgangszeit, Tagesdauer, Sonnenuntergangszeit.
Und woher weiß die das nun wieder? *blätter*, *blätter*...
Ach, das ist ortsabhängig (welch' Wunder), da gibt es Regionalzonen,
und die Zonennummer für Bremen ist 265. (Die Zonen sind jeweils 2
Längengrade breit und 1 Breitengrad hoch, das macht also einen Fehler
von bis zu ca. 5 Minuten aus - auch ok.) Analysieren wir doch mal die
Zonenkarte: Wenn l der Mittelmeridian ist (l = ..., 5°, 7°, 9°, ...)
und b die Breite des mittleren Breitenkreises der Zone (b = ...,
50,5°, 51,5°, 52,5°, ...), dann ergibt sich die Zonennummer z zu
z = 15*b/° + (1/2)*l/° - 527
Hm, das ist nicht eindeutig (es ist nur der Ausschnitt "Deutschland"
dargestellt)...
Was könnten die sich denn dabei gedacht haben? Was ganz gut paßt, wäre
ein Kugelviereck, begrenzt durch den 10. Längengrad w. L. und den 20.
ö. L. sowie den 35. Breitengrad n. B. und nach oben hin ist das offen,
sagen wir mal: den 75. Breitengrad. Dann hätten wir links unten in der
Ecke die Zonennummer 1 und recht oben die 600. Warum ausgerechnet das?
Weil das dann in etwa den Geltungsbereich der MEZ-Zone überdeckt (im
Osten fehlt ein bißchen). So richtig zentriert auf Mainflingen ist das
aber nicht: DCF77 liegt bei 50° N 9° E. Wie gesagt, das ist nicht
eindeutig: Man kann am rechten oder linken Rand Streifen abschneiden
und am anderen wieder ankleben. (Den 75. Breitengrad habe ich etwas
willkürlich gewählt, weil Europa "da oben" halt zu Ende ist, hinterm
Nordkap kommen nur noch Eiswürfel.)
Und woher kennt die Wetterstation nun ihre Zonennummer? Ach so, die
hat einen DCF77-Empfänger und kriegt das von Mainflingen gesagt. Tolle
Sache, wie funktiniert das denn? *nachgugel*: Offenbar gar nicht,
Positionsinformationen sind im Zeitzeichensignal nämlich gar nicht
vorgesehen, den Zonencode muß man, und das steht nicht in der
Betriebsanleitung, nämlich selbst einstellen.
Aber DCF77 verteilt eine Wettervorhersage von der Meteo Time GmbH
*staun*, daher kann meine Wetterstation auch Wettervorhersage.
Kann sie? Schon, aber natürlich nicht daher: Die hat nämlich offenbar
bloß ein paar eingebaute "Bauernregeln" und prgnostiziert irgendwas
auf gut Glück aus dem vorangegangenen Datenverlauf.
Und hier dann zur Abwechslung mal eine Frage: Wie funktioniert das?
Ach ja, die Daten: Nein, ich habe keine normgerechte weißgestrichene
Wetterhütte in Normhöhe über kurzgeschnittenem Gras, ich habe den
Außensensor einfach bloß auf dem Balkon untergebracht, nach einigem
Überlegen ein Stück unter der Decke, also dem darüberliegenden Balkon,
denn in der Anleitung wurde sinnvollerweise darauf hingewiesen, daß
man ihn trocken, also überdacht, d. h. geschützt vor Niederschlägen,
und im Schatten, also geschützt vor direkter Sonnenbestrahlung,
anbringen sollte.
Und dann hat das Ding auch noch eine Frostwarnung: Im Bereich +2,9 °C
bis -1,9 °C sollen irgendwelche Schneeflocken blinken (tun sie aber
nicht), darunter dauernd angezeigt. Zehntelcelsius sind ja gut und
schön: Dummerweise liegt die Temperatur aber ca. 2 °C über den
Flughafenwerten. Klar, Hausnähe - das verfälscht die Lufttemperatur
eben, die Luftfeuchtigkeit wird entsprechend gesenkt. Nachdem ich
wieder drin war und die Balkontür zugemacht hatte, fiel die Temperatur
draußen dann auch deutlich.
???
Na gut, am nächsten Tag habe ich den Sensor dann in die andere
Balkonecke verfrachtet, weit genug weg von den Lüftungsöffnungen, und
- schwupps - war die Außentemperatur auch gleich niedriger.
Ja, was gibt es noch zu sagen? Man kann weitere Außensensoren bzw.
Fernfühler über die Serviceadresse zukaufen (bis zu vier können
verwendet werden), es gibt die Möglichkeit, Alarmgrenzwerte
einzustellen und damit ein akustisches Signal zu triggern, und die
Mondphase wird auch noch angezeigt. Fünf Mignonzellen (zwei für den
Sensor, drei für die Bassistation) sowie Montageschrauben waren im
Lieferumfang enthalten, für 12 Euro jedenfalls ein Schnäppchen.
Gruß aus Bremen
Ralf
begin Thread
Moin und gutes Neues!
Sie lag da so rum (AN). Reduziert, nur 12 Euro. Mußte mit...
Ganz nett, das Spielzeug. Kontrast und Darstellung könnten auch besser
sein, aber naja...
Als erstes habe ich mal gezweifelt: 1000 hPa, und das über viele
Stunden konstant. Woher weiß die das, stimmt das überhaupt?
Wahrscheinlich zeigt die beim Einstellen immer 1000 hPa an und braucht
erst einmal eine Lernphase, um den Mittelwert des Luftdrucks zu finden
und dann daraus den "richtigen" zu finden, denn schließlich
interessiert doch der reduzierte Luftdruck, und messen kann die nur
den wahren, und der ist höhenabhängig, und schließlich weiß der Kasten
nicht, wie hoch er ist.
Allerdings war das Unsinn: Die Anleitung sagte dann nämlich, man müsse
die Höhe einstellen, also mißt die wirklich den wahren Luftdruck
absolut. Habe ich dann auf 20 m eingestellt (könnte ungefähr stimmen),
ergab die 1000 hPa. Aber so konstant?
*nachseh*:
<http://www.weser-kurier.de/Freizeit/Wetter.html?file=/wetterstationen/bremen/luftdruck_bremen.html>
Tatsächlich, (gestern) den ganzen Tag über konstant 998 hPa. 998,
nicht 1000? Höhe auf 0 m geändert - so, jetzt habe ich auch 998 hPa.
Ich denke, mit dem Fehler kann man leben. (Du meine Güte, die
barometrische Höhenstufe ist tatsächlich nur 8,3 m/hPa - daß der
Luftdruck so empfindlich auf die Höhe reagiert, hätte ich ja nicht
gedacht... Steht aber auch extra in der Anleitung, daß man die
Gebäudehöhe berücksichtigen soll.)
Was kann die denn noch alles? Was bedeuten die komischen Symbole? Ach
so: Sonnenaufgangszeit, Tagesdauer, Sonnenuntergangszeit.
Und woher weiß die das nun wieder? *blätter*, *blätter*...
Ach, das ist ortsabhängig (welch' Wunder), da gibt es Regionalzonen,
und die Zonennummer für Bremen ist 265. (Die Zonen sind jeweils 2
Längengrade breit und 1 Breitengrad hoch, das macht also einen Fehler
von bis zu ca. 5 Minuten aus - auch ok.) Analysieren wir doch mal die
Zonenkarte: Wenn l der Mittelmeridian ist (l = ..., 5°, 7°, 9°, ...)
und b die Breite des mittleren Breitenkreises der Zone (b = ...,
50,5°, 51,5°, 52,5°, ...), dann ergibt sich die Zonennummer z zu
z = 15*b/° + (1/2)*l/° - 527
Hm, das ist nicht eindeutig (es ist nur der Ausschnitt "Deutschland"
dargestellt)...
Was könnten die sich denn dabei gedacht haben? Was ganz gut paßt, wäre
ein Kugelviereck, begrenzt durch den 10. Längengrad w. L. und den 20.
ö. L. sowie den 35. Breitengrad n. B. und nach oben hin ist das offen,
sagen wir mal: den 75. Breitengrad. Dann hätten wir links unten in der
Ecke die Zonennummer 1 und recht oben die 600. Warum ausgerechnet das?
Weil das dann in etwa den Geltungsbereich der MEZ-Zone überdeckt (im
Osten fehlt ein bißchen). So richtig zentriert auf Mainflingen ist das
aber nicht: DCF77 liegt bei 50° N 9° E. Wie gesagt, das ist nicht
eindeutig: Man kann am rechten oder linken Rand Streifen abschneiden
und am anderen wieder ankleben. (Den 75. Breitengrad habe ich etwas
willkürlich gewählt, weil Europa "da oben" halt zu Ende ist, hinterm
Nordkap kommen nur noch Eiswürfel.)
Und woher kennt die Wetterstation nun ihre Zonennummer? Ach so, die
hat einen DCF77-Empfänger und kriegt das von Mainflingen gesagt. Tolle
Sache, wie funktiniert das denn? *nachgugel*: Offenbar gar nicht,
Positionsinformationen sind im Zeitzeichensignal nämlich gar nicht
vorgesehen, den Zonencode muß man, und das steht nicht in der
Betriebsanleitung, nämlich selbst einstellen.
Aber DCF77 verteilt eine Wettervorhersage von der Meteo Time GmbH
*staun*, daher kann meine Wetterstation auch Wettervorhersage.
Kann sie? Schon, aber natürlich nicht daher: Die hat nämlich offenbar
bloß ein paar eingebaute "Bauernregeln" und prgnostiziert irgendwas
auf gut Glück aus dem vorangegangenen Datenverlauf.
Und hier dann zur Abwechslung mal eine Frage: Wie funktioniert das?
Ach ja, die Daten: Nein, ich habe keine normgerechte weißgestrichene
Wetterhütte in Normhöhe über kurzgeschnittenem Gras, ich habe den
Außensensor einfach bloß auf dem Balkon untergebracht, nach einigem
Überlegen ein Stück unter der Decke, also dem darüberliegenden Balkon,
denn in der Anleitung wurde sinnvollerweise darauf hingewiesen, daß
man ihn trocken, also überdacht, d. h. geschützt vor Niederschlägen,
und im Schatten, also geschützt vor direkter Sonnenbestrahlung,
anbringen sollte.
Und dann hat das Ding auch noch eine Frostwarnung: Im Bereich +2,9 °C
bis -1,9 °C sollen irgendwelche Schneeflocken blinken (tun sie aber
nicht), darunter dauernd angezeigt. Zehntelcelsius sind ja gut und
schön: Dummerweise liegt die Temperatur aber ca. 2 °C über den
Flughafenwerten. Klar, Hausnähe - das verfälscht die Lufttemperatur
eben, die Luftfeuchtigkeit wird entsprechend gesenkt. Nachdem ich
wieder drin war und die Balkontür zugemacht hatte, fiel die Temperatur
draußen dann auch deutlich.
???
Na gut, am nächsten Tag habe ich den Sensor dann in die andere
Balkonecke verfrachtet, weit genug weg von den Lüftungsöffnungen, und
- schwupps - war die Außentemperatur auch gleich niedriger.
Ja, was gibt es noch zu sagen? Man kann weitere Außensensoren bzw.
Fernfühler über die Serviceadresse zukaufen (bis zu vier können
verwendet werden), es gibt die Möglichkeit, Alarmgrenzwerte
einzustellen und damit ein akustisches Signal zu triggern, und die
Mondphase wird auch noch angezeigt. Fünf Mignonzellen (zwei für den
Sensor, drei für die Bassistation) sowie Montageschrauben waren im
Lieferumfang enthalten, für 12 Euro jedenfalls ein Schnäppchen.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus